
Welche Unterlagen benötige ich für den Verkauf meines Hauses?
Welche Unterlagen benötige ich für den Verkauf meines Hauses?
Unser Leitfaden
# Nachweis Gebäudeversicherung
Ein Wohngebäudeversicherungsnachweis ist ein Dokument, das bestätigt, dass für ein bestimmtes Wohngebäude eine Gebäudeversicherung besteht. Diese Versicherung schützt das Gebäude in der Regel vor Schäden durch Gefahren wie Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel oder Elementarschäden.
Wann wird ein Wohngebäudeversicherungsnachweis benötigt?
1. Bei der Finanzierung eines Hauses: Banken verlangen oft diesen Nachweis, bevor sie eine Baufinanzierung oder ein Hypothekendarlehen gewähren.
2. Beim Verkauf eines Hauses: Käufer oder Notare können diesen Nachweis anfordern, um sicherzustellen, dass das Gebäude versichert ist.
3. Für die Eigentümergemeinschaft (bei WEGs): Wohnungseigentümergemeinschaften müssen oft einen solchen Nachweis für das gemeinschaftliche Gebäude haben.
Woher bekommt man den Nachweis? Den Wohngebäudeversicherungsnachweis stellt die Versicherungsgesellschaft aus, bei der das Gebäude versichert ist. Meist kann er auf Anfrage als Bestätigung oder Police-Kopie ausgestellt werden.
# Mietverträge und Mieterlisten*
Diese Informationen dienen der Ermittlung der aktuellen Mieteinnahmen sowie der Bestandsaufnahme der derzeitigen Mietverhältnisse und deren Laufzeit.
Selbstverständlich werden die persönlichen Daten der Mieter*innen streng vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.
Bezugsquelle: eigene Unterlagen, Hausverwaltung
* Diese Unterlagen werden nur bei Immobilien benötigt, welche vermietet veräußert werden.
# aktueller Grundbuchauszug
Ein Grundbuchauszug ist ein offizielles Dokument, das die Einträge zu einem bestimmten Grundstück im Grundbuch wiedergibt. Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, in dem alle wichtigen Informationen zu Grundstücken in Deutschland (oder anderen Ländern mit einem ähnlichen System) festgehalten sind.
Inhalte eines Grundbuchauszugs
Ein Grundbuchauszug besteht in der Regel aus folgenden Abschnitten:
1. Bestandsverzeichnis - Beschreibung des Grundstücks (Flurstück, Lage, Größe) - Zugehörige Gebäude - Wirtschaftliche Einheit
2. Abteilung I – Eigentümer - Name des aktuellen Eigentümers bzw. der Eigentümer - Datum des Erwerbs und Grundlage (z. B. Kaufvertrag, Erbschaft) 3. Abteilung II – Lasten und Beschränkungen- Wohnrechte, Wegerechte, Nießbrauch - Vorkaufsrechte - Insolvenzvermerke
4. Abteilung III – Grundpfandrechte - Hypotheken - Grundschulden - Sicherungsrechte von Banken
Wofür wird ein Grundbuchauszug benötigt?
Ein Grundbuchauszug ist oft erforderlich bei:
✅ Immobilienkäufen oder -verkäufen
✅ Beantragung eines Kredits (als Sicherheit für Banken)
✅ Erbschaftsangelegenheiten
✅ Klärung von Grundstücksrechten (z. B. Wegerecht, Baurecht)
Wo kann man einen Grundbuchauszug beantragen?
Einen Auszug kann man beim zuständigen Grundbuchamt (meist am Amtsgericht) beantragen. Je nach Bundesland ist auch eine Online-Beantragung möglich.
Wichtig: Nur berechtigte Personen (z. B. Eigentümer, Banken, Notare) dürfen einen Auszug anfordern.
# aktueller Grundriss
Ein aktueller Grundriss ist eine maßstabsgetreue Zeichnung einer Immobilie, die den derzeitigen Zustand eines Gebäudes oder einer Wohnung darstellt. Er zeigt die räumliche Aufteilung, Maße, Wandstärken, Türen, Fenster und manchmal auch Möbel oder technische Einrichtungen.
Wichtige Merkmale eines aktuellen Grundrisses:
• Realitätsnah: Er gibt die tatsächliche Aufteilung wieder, nicht eine frühere oder geplante Version.
• Detailliert: Maße, Raumbezeichnungen, Fenster- und Türpositionen sind korrekt.
• Digital oder auf Papier: Heutzutage oft als PDF oder CAD-Datei verfügbar.
• Nützlich für Immobilienverkauf, Umbauten oder Mieter: Interessenten oder Bauunternehmen brauchen einen aktuellen Grundriss für Planungen.
# Wohn- und Nutzflächenberechnung
Die Wohn- und Nutzflächenberechnung dient dazu, die Größe eines Gebäudes oder einer Wohnung genau zu bestimmen. Dabei wird zwischen Wohnfläche und Nutzfläche unterschieden:
3. Wohnflächenberechnung: Die Wohnfläche umfasst alle Räume, die zu Wohnzwecken genutzt werden. Grundlage für die Berechnung ist in Deutschland oft die Wohnflächenverordnung (WoFlV) oder die ältere DIN 277.
Zur Wohnfläche gehören u.a.:
✅ Wohn- und Schlafzimmer
✅ Küche und Badezimmer
✅ Flure innerhalb der Wohnung
✅ Wintergärten (abhängig von ihrer Beheizbarkeit)
✅ Balkone und Terrassen (meist anteilig, z. B. zu 25–50 %)
Nicht zur Wohnfläche gehören:
❌ Keller und Abstellräume außerhalb der Wohnung
❌ Treppenhäuser und Fahrstühle
❌ Garagen
4. Nutzflächenberechnung: Die Nutzfläche umfasst alle Flächen, die für einen bestimmten Zweck genutzt werden können, egal ob zum Wohnen oder Arbeiten. Sie wird nach DIN 277berechnet und umfasst:
✅ Wohnflächen
✅ Büro- und Gewerberäume
✅ Lagerräume und Keller
✅ Technikräume
Die Nutzfläche ist also in der Regel größer als die Wohnfläche, da sie auch nicht zu Wohnzwecken dienende Flächen mit einschließt.
Wofür braucht man die Berechnung?
- Miet- und Kaufverträge (korrekte Angabe der Wohnfläche)
- Bauplanung und -genehmigung
- Berechnung der Nebenkosten
- Immobilienbewertungen
# Energieausweis
Ein Energieausweis ist ein Dokument, das die Energieeffizienz eines Gebäudes bewertet und wichtige Informationen über den Energieverbrauch sowie die energetische Qualität liefert. Er ist vergleichbar mit dem Energieeffizienzlabel für Elektrogeräte, jedoch für Immobilien.
Wichtige Inhalte eines Energieausweises:
• Energiekennwert: Gibt an, wie viel Energie das Gebäude pro Quadratmeter und Jahr verbraucht.
• Effizienzklasse: Eine Skala von A+ (sehr effizient) bis H (sehr ineffizient).
• Primär- und Endenergiebedarf: Zeigt, wie viel Energie benötigt wird und wie viel tatsächlich verbraucht wird.
• Empfehlungen zur Verbesserung: Vorschläge für energetische Sanierungen.
Arten von Energieausweisen:
1. Verbrauchsausweis: Basierend auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der Bewohner (historische Verbrauchsdaten).
2. Bedarfsausweis: Basierend auf einer technischen Analyse des Gebäudes (unabhängig vom Nutzerverhalten).
Wann wird ein Energieausweis benötigt?
• Bei Vermietung, Verkauf oder Verpachtung eines Gebäudes.
• Für öffentliche Gebäude mit über 250 m² Nutzfläche.
• Er muss potenziellen Käufern oder Mietern auf Verlangen vorgelegt werden.
Gültigkeit: Ein Energieausweis ist 10 Jahre gültig.
# Unterlagen aus der Bauakte
• aktuelle Grundrisse aller Geschosse
• Ansichten und Schnitte
• Wohn- und Nutzflächenberechnung
• Baubeschreibung (falls vorhanden)
• nachträgliche Baugenehmigungen (An- und Umbauten – falls vorhanden)
Bezugsquelle: eigene Unterlagen, zuständiges Bauamt
# aktueller Auszug aus dem Baulastenverzeichnis
Ein Auszug aus dem Baulastenverzeichnis ist ein offizielles Dokument, das die Baulasten eines bestimmten Grundstücks enthält.
Baulasten sind öffentlich-rechtliche Verpflichtungen, die auf einem Grundstück lasten und von den Grundstückseigentümern eingehalten werden müssen. Diese Verpflichtungen betreffen häufig bauliche oder baurechtliche Vorschriften, etwa eine bestimmte Nutzung des Grundstücks, Abstandsflächen oder Zufahrtsrechte.
Ein "aktueller" Auszug bedeutet, dass das Dokument den aktuellen Stand der Baulasten aufzeigt und somit alle relevanten Änderungen oder Ergänzungen enthält, die bis zum Zeitpunkt des Auszugs vorgenommen wurden.
Der Auszug wird meist von der zuständigen Bau- oder Stadtverwaltung ausgestellt und ist wichtig für Käufer oder Interessenten eines Grundstücks, um rechtliche Verpflichtungen zu überprüfen.
Ein aktueller Auszug aus dem Baulastenverzeichnis kann in der Regel bei der zuständigen Baubehörde (meist das Bauamt oder das Liegenschaftsamt) beantragt werden. Der Ablauf und die Anforderungen können je nach Bundesland und Kommune leicht variieren, aber hier sind die grundlegenden Schritte:
1. Antragstellung: - Du musst einen Antrag auf Ausstellung eines Auszugs aus dem Baulastenverzeichnis stellen. Dies kann oft persönlich, schriftlich oder online erfolgen. In einigen Gemeinden gibt es spezielle Formulare für diesen Antrag.
2. Angabe des Grundstücks: - Gib genaue Informationen zu dem Grundstück an, für das du den Auszug benötigst. Dazu gehören in der Regel die Adresse und/oder die Flurstücknummer des Grundstücks.
3. Identifikation des Antragstellers: - Du musst dich als berechtigter Antragsteller identifizieren. In der Regel sind das Grundstückseigentümer oder potenzielle Käufer, die ein berechtigtes Interesse an den Baulasten des Grundstücks haben.
4. Gebühren: - Für die Ausstellung des Auszugs wird meistens eine Gebühr fällig. Die Höhe der Gebühr variiert je nach Kommune und Umfang des Antrags.
5. Bearbeitungszeit:
- In der Regel dauert es einige Tage bis Wochen, bis der Auszug aus dem Baulastenverzeichnis ausgestellt wird, abhängig von der Bearbeitungsgeschwindigkeit der Behörde.
Inhalt des Auszugs Der Auszug aus dem Baulastenverzeichnis enthält folgende Informationen:
• Details des Grundstücks: Flurstücknummer, Adresse, Eigentümer (falls öffentlich zugänglich).
• Aufgelistete Baulasten: Eine Beschreibung aller Baulasten, die auf dem Grundstück lasten, einschließlich der rechtlichen Verpflichtungen und deren Umfang.
• Datum und Gültigkeit: Der Auszug wird mit dem Datum versehen, zu dem er ausgestellt wurde, und er gibt den aktuellen Stand der Baulasten wieder.
Wenn du vorhast, ein Grundstück zu kaufen oder eine Baumaßnahme auf einem Grundstück durchzuführen, ist der Baulastenverzeichnis-Auszug eine wichtige Grundlage für deine Planungen.
Die Baulasten können zum Beispiel Vorgaben zur Nutzung, zu Abstandsflächen, Zufahrtsrechten oder zum Denkmalschutz umfassen.
# aktuelle Flurkarte
Eine Flurkarte ist eine detaillierte Karte, die die Grenzen von Grundstücken und Flurstücken in einem bestimmten Gebiet darstellt. Sie wird vor allem in der Vermessung und im Katasterwesen verwendet, um die genaue Lage und Größe von Grundstücken festzuhalten. Die Flurkarte enthält auch Informationen über Nachbargrenzen, Wege und oft auch Gebäude, die auf den Grundstücken stehen.
Sie ist eine wichtige Grundlage für rechtliche Fragen und Grundstücksverkäufe. Die Flurkarte wird in der Regel durch Vermessungsämter erstellt und ist eine der zentralen Komponenten des Liegenschaftskatasters.
# Anliegerbescheinigung
Eine Anliegerbescheinigung ist ein offizielles Dokument, das in Deutschland von der zuständigen Behörde (z. B. der Stadt oder Gemeinde) ausgestellt wird. Sie bescheinigt, dass ein Grundstück an eine öffentliche Straße, einen Gehweg oder eine andere infrastrukturelle Einrichtung angrenzt.
Die Bescheinigung wird oft benötigt, wenn beispielsweise ein Grundstückseigentümer eine Baugenehmigung beantragen möchte oder wenn er für bestimmte Gebühren (wie Straßenreinigungsgebühren) verantwortlich ist.
Sie kann auch bei der Antragstellung für die Nutzung von Straßenflächen (z. B. für Baustellen oder Veranstaltungen) erforderlich sein.